Beagle von der Theresienhöhe

- to be different makes the difference -


Pocket Beagle?

Immer wieder liest man vom Pocket-Beagle, also einer viel kleineren Version zum Standard-Beagle.

Auch erreichen uns aktuell wieder vermehrt Anfragen, man sei auf der Suche nach einem Pocket und ob wir solche züchten.

 

An dieser Stelle möchten wir etwas über den Pocket aufklären aber vorab ganz klar sagen:

Den Pocket Beagle (manchmal auch Zwerg oder Hasen Beagle genannt) gibt es seit Anfang des Jahrhunderts nicht mehr. Er ist ausgestorben!

 

Deshalb kann man davon ausgehen, dass "Züchter" die mit Pockets werben NICHT SERIÖS sind.

Leider wird aber von vielen Seiten behauptet es gäbe ihn (noch).

Zuletzt sogar auf einer Seite für Hundehaftpflicht sowie auf einer Seite eines  Züchters gelesen.

Das macht es dem Laien natürlich extrem schwer, solange solche Märchen die Runde machen oder aber unseriöse Züchter damit werben.

Einzelne seriöse Züchter bewegen sich am unteren Standard und versuchen die Schulterhöhe so gering wie möglich zu halten. Das macht aber halt noch lange keinen Pocket, denn die genetische Linie ist wie oben erwähnt, ausgestorben. Ein seriöser Züchter, der sich am unteren Standard bewegt, wird seine Welpen auch NIEMALS als Pockets vermarkten.

 

Der Standard des Beagles nach FCI-Vorgaben besagt eine Mindestgröße von 33 cm und eine Maximale Größe von 41 cm Schulterhöhe.

 

Der ursprüngliche Pocket hatte eine Schulterhöhe von etwa 18 cm bis ca. 25 cm und ein Gewicht von 3-7 kg. So klein gibt es den Beagle heute nicht mehr! Diese Mini Beagles wurden als Jagdhunde eingesetzt. Man konnte sie durch ihre geringe Größe und das geringe Gewicht, bequem in den Satteltaschen mit auf die Jagd nehmen.

 

Zeichnung eines Beagles um 1800.

 

Bildquelle: https://www.beaglehund.de


Man sollte sich  (als Züchter und Interessent) auch Gedanken machen ob das anstreben einer Verzwergung und diese zu fördern auch wirklich Sinn macht. Denn von etlichen Zwergrassen weiss man von enormen gesundheitlichen Problemen. Wir möchten hier mal den sog. Tea-Cup Chihuahua nennen. Extrem verzwergt, übertypisiert und extrem krank. Der Tea Cup wird NICHT von seriösen Züchtern gezüchtet.

Die Verzwergung bringt häufig viele Probleme mit sich. Unter anderem deformation von Wirnelsäule und Gelenke und auch runde Glotzaugen (Exophthalmus). Dazu kommt ein schwaches, anfälliges Immunsystem sowie eine verkürzte Lebenserwartung.

Das alles ist QUALZUCHT!


Zwergwuchs

Es gibt bei vielen Hunden, auch Beim Beagle, Gene, welche Zwergwuchs begünstigen. So nutzen die Leute die versuchen den Pocket "nachzuzüchten"

2 Anlagenträger, bzw. sogar 2 vom Zwergenwuchs Betroffene Elterntiere um möglichst Kleine Hunde zu erhalten.(siehe hierzu auch: Wie vererben sich Gendefekte) Dort haben wir die rezessive Vererbung mit einer Grafik verdeutlicht.

Normalerweise zeichnet sich der Zwergenwuchs durch einen verkleinerten Körperbau mit veränderten Proportionen an den Gliedmaßen aus. Die zum Beispiel beim Schäferhund auftretende Form der Erbkrankheit ist charakterisiert durch perfekt proportionierte, aber stark miniaturisierte Hunde. Durch eine Fehlfunktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) werden verringerte Mengen von Wachstumshormon und Schilddrüsenhormon (Thyroxin) ausgeschüttet. So wird von einem Wachstumsstillstand im Alter von 3-8 Lebenswochen berichtet. Betroffene Tiere sind vom Aussehen her fuchsähnlich, haben aber weit auseinanderstehende Ohren, eine spitze Schnauze und einen leichten Überbiss. Zudem blinzeln sie verstärkt in hellem Licht. Verbleiben die Tiere ohne Behandlung, behalten sie ihren Welpenflaum oder verlieren ihre Haare komplett, ausgenommen an den Kopf- und Fußregionen. So ähneln sie dem chinesischen Schopfhund. Auch die Geschlechtsorgane können fehlen oder missgebildet sein. Eine gute Therapie wird durch die Gabe von Wachstumshormonen und Thyroxin erreicht. So behandelt, können die Tiere ein relativ normales Leben führen.
Betroffene Karelische Bärenhunde, Tibet Terrier und Lappländische Rentierhunde erscheinen zum Beispiel bei der Geburt zunächst normal, nehmen aber viel langsamer an Gewicht zu als ihre Wurfgeschwister. Die Hunde behalten ihr Welpenfell anstatt des typischen Erwachsenenfells. Andere leiden im Alter von 2-3 Jahren an starkem Haarausfall, zum Teil mit relativ dünner Haut und Anzeichen von Hautentzündungen.

 

Beim Beagle kann man mit einem Gentest von Laboklin auf Chondrodysplasie und Dystrophie (IVDD-Risiko) den Zwergenwuchs testen.

Bei vielen Hunderassen und eben auch dem Beagle kommt es durch die Chondrodystrophie (CDDY) und/oder die Chondrodysplasie (CDPA) zur Verkürzung der Beine. CDDY ist dabei allerdings zusätzlich mit einem erhöhten Risiko eines Bandscheibenvorfalls (Hansen´s Type I intervertebral disc disease) verknüpft. CDDY wird semi-dominant vererbt im Hinblick auf die Beinlänge, d.h. heterozygote Hunde haben kürzere Beine als homozygot freie Hunde, während homozygot betroffene Hunde nochmals kürzere Beine besitzen als die heterozygoten. Das IVDD-Risiko wird autosomal dominant vererbt, d.h. bereits eine Kopie des veränderten Chromosoms erhöht das Risiko signifikant. CDPA ist vor allem in den kurzbeinigen Rassen bekannt und wird autosomal dominant vererbt.

 

Bild eines 2 jährigen, von Zwergenwuchs betroffenen Deutschen Schäferhundes.

 

Bildquelle: Instagram / ranger_thegsheperd


Wir stellen allen Interessenten von verzwergten Rassen deshalb hier nochmal die Frage:

Macht es Sinn eine Verzwergung zu fördern? Und vor allem sollte man sich nicht auch Gedanken machen, ob so eine Verzwergung nicht gegen das Tierschutzgesetz verstößt?

Für uns tut es das auf jeden Fall!

Die Produktion solcher Hunde lebt von Angebot und Nachfrage. Möchte man Tierleid wirklich in Kauf nehmen, nur weil der Hund ein paar cm "zu groß" oder 1 kg "zu viel" Gewicht mitbringt? Sollte nicht immer Gesundheit vor Optik stehen?


Ist man auf der Suche nach einem kleinbleibenderen Beagle, der nach Standard gezüchtet wurde, so empfiehlt es sich bei den Züchtern anzufragen und zu schauen welche Schulterhöhe die Elterntiere haben und dem Züchter mitzuteilen welchen Wunsch man hat. Viele Züchter können dann auch an einen Kollegen verweisen, bei dem man ein Beaglechen mit einer Schulterhöhe von z.B. 33/34 cm erwerben kann.


Mag man optisch den kompakten nach Standard gezogenen Beagle (mit mehr Belefzung und stämmigerem Körperbau) nicht,  und sucht man wirklich eher einen zarten Beagle der unter 10 kg bleibt, kommen die Marshall Beagle, also der Beagletyp der (leider) fürs Labor gezüchtet wird, optisch dem Pocket am nächsten.

Hierzu kann man sich bei verschiednen Labortierhilfen umsehen. In der Regel bekommt man hier einen "erwachsenen Welpen".

Jeder seriöse Verein wird euch hierzu zu den jeweiligen Hunden ausführlich beraten und abägen, welcher der zu Vermittelnden Hunde zu euch passt.


Hier auf den folgenden Bildern seht ihr Vivi, das zarte Elflein von Tina Lieser.

Vivi ist ein ehemaliger Versuchshund aus dem Labor, die das Glück hatte dieses verlassen zu dürfen und bei Tina vom Beaglespielplatz Aachen ihr

Für-Immer-Zuhause zu finden.

Solltet ihr Fragen zu Laborbeagles im allgemeinen haben, so könnt ihr diese gerne an Tina unter der folgenden Emailadresse stellen: tina.ross35@gmail.com

 

Vivi

Die Bilder durften wir mit Erlaubnis von Tina mopsen und hier einstellen!

Unschwer zu erkennen ist der schmale, eher lange Fang mit wenig Belefzung sowie die feingliedrigen Beine.

Vivi ist erwachsen und wiegt unter 9 kg.


Toffie

Hier im Vergleich unsere Toffie (als Welpe mit ca. 8 Wochen) gezüchtet nach FCI-Standard.

Bereits im Welpenalter ist die stärkere Belefzung mit breitem Fang und der kompaktere Körperbau zu erkennen.

Den genauen FCI-Standard findet ihr hier:

 

Toffie ist aktuell (November 2022) 10 Monate alt und wiegt kanpp 11 kg. Wir gehen davon aus dass sie ausgewachsen max. 12-12,5 kg haben wird. Sie bewegt sich im unteren Standard mit derzeit süßen 35,5 cm Schulterhöhe.