Nach der Deckung wandern die etwa eine Woche im weiblichen Geschlechtstrakt lebensfähigen Spermien durch den Muttermund und die Uterushöhle aufwärts.
Ihre volle
Befruchtungsfähigkeit erlangen die Spermien erst nach der 5 bis 8 Stunden dauernden Wanderung durch den Uterus.
Danach beginnt die spannende Entwicklung der befruchteten Eizellen zu kleinen Hundewelpen.
Tag 1
Spermien erreichen die Eileiter, in denen sich reife Eizellen befinden.
Die in der Eileiterampulle befruchteten Eizellen wandern vom Eileiter in die Gebärmutter.
Die Befruchtung einer Eizelle dauert übrigens ca. 20 Minuten, bis das Spermium durch die Ei-Schutzhülle, die so genannte Zona pellucida, durchgedrungen ist.
Die Eizellen teilen sich nun täglich, und entwickeln sich zu sogenannten Morula (Maulbeerkeime).
Die Gebärmutterschleimhaut wird für die Einnistung der befruchteten Eizellen vorbereitet.
Tag 3
Befruchtung der Eizellen in der Eileiterampulle
Tag 4
Befruchtete Eizellen wandern in den Gebärmutterhals. Ab dem 4. Tag post conceptionem beginnen die ersten Zellteilungen, die Furchungsteilungen. Es entwickeln sich Zweizeller.
Tag 5
Die zweite Zellteilung hat stattgefunden, es sind jetzt 4 Zellen vorhanden. Die ersten Teilungsstadien sind einen zehntel Millimeter groß, man spricht von einer Zygote.
Tag 6
Durch eine dritte Zellteilung erhöt sich die Zahl der Zellen auf 8. Die Eizellen entwickeln sich zu Blastozysten. Bei der Hündin geht die Läufigkeit normal zu Ende.
Tag 8
Das Morulastatlium ist durch zelluläre Teilung von bis zu 16 oder 32 Zellen gekennzeichnet. Während der Entwicklung der Morula produzieren die Gelbkörper (Corpora lutea) der Eierstöcke Progesteron, um die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) für die Einnistung der befruchteten Eizelle vorzubereiten.
Tag 9
Die Morula wandert in das Gebärmutterhorn und von dort in den Uterus.
Tag 10-15
Ein Blastozyst hat sich gebildet, das Ovum hat eine neue Form als Hohlkörper angenommen, Die sich weiter teilenden Embryonen liegen zunächst für ca. fünf bis sieben Tage frei und unregelmäßig in der Gebärmutter. Ihre Größe beträt über 1 mm.
Tag 16-17
Wanderung in die Gebärmutter
Die Morulae rücken auseinander und beginnen sich in den Wänden der Gebärmutterhörner einzunisten (Nidation). Im Idealfall sind sie gleichmässig verteilt, Überfüllung führt zu schlechten Entwicklungschancen und bei der Geburt zu schwachen Welpen. Der Embryo beginnt Kopf und Körper, die Wirbelsäule und das zentrale Nervensystems anzulegen. Ihre Größe beträgt etwa 2 mm.
Der Hormonhaushalt und der Stoffwechsel der Hündin stellt sich nun auf die veränderten Ansprüche ein, nun kann sich auch ihr Verhalten ändern.
Tag 18
Die Ausbildung der Plazenta beginnt. Jeder Embryo hat jetzt seinen festen Platz. Ihre Größe beträgt etwa 4 mm. Manchen Hündinnen ist um diese Zeit schlecht und sie fressen nicht. In der Regel ist diese Fressunlust nur von kurzer Dauer, sie kann ½ Tag bis zu drei Tagen betragen. Die Hündin kann jetzt sehr anhänglich sein.
Tag 19-21
Embryo am Tag 20
Die Größe von Embryonen beträgt etwa 5 mm. Die Entwicklung des Herzens beginnt. Ab jetzt sind die Embryonen sichtbar. Der Herzschlag kann zur Diagnose der Trächtigkeit herangezogen werden. Ab dem 21. Tag sondern viele Hündinnen zähflüssigen, klaren Schleim ab.
Fester Platz in der Gebärmutter erreicht.
Tag 22
Der Embryo beginnt mit der Anlage der Leber, Kiefer, Augen, Ohren und Nase. Die Größe beträgt etwa 1 cm.
Tag 23
Die Embroynen sind etwa walnussgroß und sind gleichmäßig im Uterus verteilt. Der Kopf hat begonnen, sich zu entwickeln und es bilden sich winzige Knospen, aus denen schliesslich die Vorderbeine werden. Gehirn und Wirbelsäule entwickeln sich.
Tag 24
Die Embryonen entwickeln Zähne, Wirbelsäule und die Extremitäten. Die Größe beträgt etwa 1,4 cm.
Tag 25
Ausprägung der Sinnesorgane
Tag 26
Mit 25 Tagen sind die Embryonen ca. walnussgroß.
Die Ohren werden am 26. Tag gebildet, Augenhülle und Tasthaare bilden sich am 27. Tag.
Beine, Pfoten und Zehen (zu diesem Zeitpunkt noch schwimmhäutig) sind deutlich erkennbar.
Im derzeitigen Zustand sind die Föten sehr stark defektgefährdet und die Hündin muss entsprechend sorgfältig geschützt und betreut werden.
Tag 28
Ende der Embryonalperiode
Um den 28. Tag ist die Plazentabildung beendet. Sterben die Fruchtanlagen bis zu diesem Tag ab, werden sie meist unauffällig resorbiert.
Am Ende dieser Embryonalperiode sind beim Hund alle wichtigen Organsysteme im Groben angelegt, die endgültige Körperform ist bereits in ihren Grundzügen erkennbar und die Gesichter nehmen Gestalt an. Die Nervenstränge im Rückenmark werden gebildet.
Ab diesem Zeitpunkt heißt es auch nicht mehr Embryo, sondern Fötus.
Der Herzschlag der Embryos/der Föten ist von geübten Personen wahrnehmbar.
Besonders zwischen dem 24. und 28.Tag der Trächtigkeit sind die 1 bis 2 cm großen Ampullen als kugelige Wölbungen durch erfahrene Geburtshelfer zu ertasten.
Anstrengende Aktivitäten wie Sport und Besuche werden nun vermieden.
Tag 30
Ultraschall ist möglich
Die babyblau schimmernde Hülle über den Augen dient als Schutz des sich entwickelnden Sehorgans.
Durch Ultraschalluntersuchung kann die Trächtigkeit nachgewiesen werden.
Zu diesem Zeitpunkt sind die Fruchtanlagen so groß, dass sie i.d.R. gut sichtbar sind, aber noch zu klein, um die Anzahl der Fruchtanlagen zu bestimmen.
Die Hündin kann zähflüssigen, klaren bis milchig-trüben Schleim absondern, meist ein sicheres Zeichen für eine Trächtigkeit.
Ein Anschwellen der weiblichen Scham wird ebenfalls bemerkbar.
Die Zitzen der Hündin beginnen sich aufzurichten und färben sich rosa. Sie hört auf, die Beine anzuziehen, weil das
Gewicht ansteigt und die Welpen sich drehen.
Es kann auch zu einem vermehrten Schlafbedürfnis kommen.
Der Fötus durchläuft am 31 /32 Tag noch mal eine spannende und heikle Entwicklung.
Es kommt zum so genannten Nabelbruch, d.h. der Darm wird kurzzeitig aus der Körperhöhle verlagert um schneller wachsen zu können.
Tag 33
Fruchtampullen wachsen zusammen
Die Gebärmutter zeigt zunächst oviole Fruchtampullen , die um den 33. bis 35. Tag „zusammenfließen“ und zu Schläuchen auswachsen.
Die Gebärmutter faltet sich, da der
Platzbedarf der Welpen enorm ist.
Achtung! Um den 35. Tag ist die Organogenese (Organbildung) bei den Welpen abgeschlossen.
Bis dahin sind die Welpen äußerst empfindlich für äußere Einwirkungen wie Medikamente (z.B. auch Wurmkuren!), Impfungen, Röntgenstrahlen, Vitaminmangel und –überversorgung, Überhitzung (z.B. im Auto) und Umweltschadstoffe (z.B. Düngemittel in Pfützen), da der Fötus durch die Nabelvene und -arterie direkt mit der Mutter verbunden ist.
Auf negative Einflüsse auf die Hündin sollte man deshalb in dieser Zeit ein besonderes Augenmerk richten, da es sonst zu Fehlbildungen oder zum Absterben der Föten kommen kann!
Am 35. Tag sind die Augen & Ohren fertig entwickelt und die Zehen sind separiert.
Tag 38
Fell und -farbe entwickeln sich
Die Augenlider sind jetzt ausgebildet und die Zehen sind vollständig getrennt und gespreizt.
Barthaare und Krallen beginnen sich zu entwickeln, ebenso die Form der Handplatte und die Anlage der Augenbrauen.
Auch die Hautpigmentation und die Fellfarbe beginnt sich zu entwickeln und ist am 52. Tag abgeschlossen.
Die Föten sehen nun aus wie Hunde, das männliche Geschlecht ist bestimmbar (Tag 35).
Sie sind jetzt ziemlich resistent gegen Störungen in der Entwicklung.
Die Föten wiegen ca. 6 Gramm und sind ca. 45 mm lang.
Die Hündin wird mit der Welpenbox vertraut gemacht. Die Mahlzeiten sollte auf 3-4 kleinere Portionen aufgeteilt werden.
Die Brustwarzen der Hündin werden dunkler und vergrößern sich.
Eine gute Muskulatur ist wichtig für eine reibungslose Geburt, deshalb sollte die Hündin weiterhin ausreichend Bewegung haben. Extreme Anstrengungen wie Joggen mit der Hündin, Fahrradtraining, Schwimmen in kalten Gewässern etc. sollten aber vermieden werden.
Die Hündin wird auf Spaziergängen vielleicht etwas träger und spielt nicht mehr gern mit anderen Hunden. Sie schützt ihre Flanken und lässt fremde Hunde nicht mehr nah an sich heran.
Der Herzschlag ist aufgrund der ansteigenden Flüssigkeit in der Gebärmutter nicht mehr länger als Diagnosemethode nutzbar.
Am 40. Tag wird der Darm wieder in die Körperhöhle verlagert.
Tag 43
Rapides Wachstum
Das Bild zeigt einen Chihuahua-Welpen.
Das letzte Drittel der Schwangerschaft hat begonnen.
Die Föten wachsen jetzt sehr schnell. 3/4 des Wachstums der Föten fällt in dieses letzte Drittel.
Wenn die Hündin einen durchschnittlichen oder grossen Wurf trägt, kommt es zur Faltung der Gebärmutterhörner, wodurch sich ihre äusseren Linien drastisch verändern. Diese Veränderung wird nicht sichtbar, wenn nur zwei bis drei Welpen vorhanden sind.
In den bisher knorpeligen Knochen der Föten beginnt die Verkalkung.
Die Welpen können nun leicht unter der Bauchdecke ertastet, jedoch schlecht gezählt werden.
Die Haare am Bauch der Hündin fallen aus. Die Hündin sollte jetzt keine rauhen Spiele mit anderen Hunden spielen oder springen.
Per Röntgenaufnahme lassen sich Anzahl
und Größe der Welpen bestimmen.
Tag 45
Raumfahrer im Weltall
Das Bild zeigt einen kleinen Bullmastiff.
Der Fötus hängt an der Nabelschnur wie ein Raumfahrer im Weltall und bewegt sich frei in der mit Fruchtwasser gefüllten Blase.
So ist er fantastisch stoßgesichert.
Sein Haarkleid ist noch schütter, die endgültige Pigmentierung ist jedoch schon fertig.
Die Ohrmuscheln sind fertig ausgeprägt und auch das typische Merkmale – wie hier das Faltengesicht des Mastiffs – sind lange vor der Geburt zu erkennen.
Die Föten hecheln bereits im Mutterleib, dadurch schützen sie sich schon vor der Geburt vor Überhitzung, da ihnen die Schweißdrüsen fehlen.
Bei der Hündin merkt man langsam eine Umfangsvermehrung, ein verdicktes Gesäuge und einen verstärkten Appetit.
Der Bauch vergrößert sich, ihr Gesamtgewicht kann sich während der Tragzeit um 20 bis 30 % erhöhen.
Tag 49-50
Früchte erreichen rund 75 % ihres Geburtsgewichts. Die Größe der Frucht beträgt ca. 12 cm. Die vollständige Körperbehaarung des Welpen ist ausgeprägt. Die Bewegung der Welpen im Mutterleib ist leicht erkennbar, wenn man die flache Hand vorsichtig auf den Bauch der Hündin legt. Sie muss dazu völlig entspannt sein.
Tag 56
Sichere Geburt wäre möglich
Ab diesem Zeitpunkt können die Welpen sicher geboren werden, die Lunge und andere wichtige Lebensfunktionen sind geburtsbereit entwickelt.
Augenlider und Gehörgänge sind noch geschlossen.
Die letzten vier Tage in der Gebärmutter dienen zur stärkeren Ausprägung der Merkmale, die Welpen nehmen nochmal stark an Gewicht zu.
Bereits jetzt sind die Welpen berührungsempfindlich und werden es genießen, wenn man der Hündin regelmäßig den Bauch streichelt.
Die Hündin hat weniger Hunger, was durch den Platzmangel im Bauch verursacht wird.
Sie verbringt sehr viel mehr Zeit mit der eigenen Körperpflege.
Die Zitzen schwellen weiter an, es kann schon zu einer ersten Milchproduktion kommen.
Die Hündin wird unruhiger und sucht einen geeigneten Platz fürs Werfen. Die Bewegung der Welpen im Mutterleib ist leicht erkennbar, wenn man die flache Hand vorsichtig auf den Bauch der Hündin legt.
Sie muss dazu völlig entspannt sein.
Die Welpen sind etwa 12-15 cm groß.
Tag 60-63
Geburt steht unmittelbar bevor
Anzeichen der bevorstehenden Geburt:
einen Tag vor der Geburt werden Hüftknochen erkennbar, weil sich die Früchte absetzen. Dabei geben die Bänder der Gebärmutter nach, die Welpen werden auf die Geburt vorbereitet und in Position gebracht
viele Hündinnen verweigern das Futter
wenn die Körpertemperatur um 1,5 bis 2,5°C absinkt, werden die Welpen innerhalb der nächsten 24 bis 36 Stunden geboren.
Lagerbildung und Aufsuchen des Lagers
zunehmende Unruhe, hechelt deutlich mehr, unsicherer Ausdruck/Abwesenheit
gräbt neue Wurfhöhlen im Garten oder unter Sträuchern
rennt ständig rein und raus… leert Blase und Darm, legt sich wieder hin… rennt wieder los…
wenn man genau hinsieht kann man nun schon die Senkwehen erkennen
Vulva lecken und schleimige Ausscheidungen
häufiges Schlucken, Zittern, Winseln; Dauer ca. 6 bis 12 Stunden
Wunder der Geburt
Nun Wissen sie wieso die Geburt und die Entstehung von neuem Leben oft als Wunder bezeichnet wird.
Es ist doch immer wieder ein Wunder, dass alles so verläuft, dass in den meisten Fällen lebensfähige Welpen geboren werden, an denen alles an Ort und Stelle sitzt.
Man stelle sich nur mal vor, der Darm würde nicht wieder in den Körper eingelagert werden…
Das Alter eines Wurfes liegt oft 3-4 Tage auseinander, weil die Eizellen nicht alle zur gleichen Zeit befruchtungsfähig waren, so dass diese Zeit oft die etwas unterschiedliche Entwicklung beim Geburtsgewicht und z.B. beim Zeitpunkt der Augenöffnung erklären. Faszinierend oder?
Es geht los ....
Der erste Welpe ist geboren.
(In diesem Fall unser Baron Ludwig)
Die C-chen sind alle gut gelandet. Mama und Welpen sind alle wohlauf.